Training abseits des Tenniscourts

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Viktorija Golubic liebt die Abwechslung! Sie trainiert deshalb sehr vielfältig, auch abseits des Tennisplatzes. Krafttraining gehört da ebenso dazu wie Einheiten zur Steigerung der Ausdauer. Am meisten Spass macht es ihr aber trotzdem mit Ball. Deshalb trifft man Viktorija in ihrer Freizeit auch oft auf dem Golfplatz. Auch Tennis Trainer Gonzalo Vitale sieht grosses Potenzial in sportartfremden Trainingseinheiten. 

 

Gonzalo Vitale: „Tennis ist ein kompletter und anspruchsvoller Sport und braucht mehr als nur Tennis-Session auf dem Platz. Um über seine Grenzen hinauszuwachsen ist es notwendig, neben der Hauptsportart auch weitere interessante „Off Court“-Einheiten zu absolvieren. Trainingseinheiten abseits des Platzes sind wichtig, um einem Spieler komplett zu machen. Denn sie bringen ihn nicht nur körperlich sondern auch persönlich weiter.“

Vitale setzt auf Vielseitigkeitgonzalo

Der gebürtige Uruguayer, Gonzalo Vitale, ist seit über 25 Jahren als Tennistrainer tätig. Aktuell trainiert er Ylena In-Albon. Die Jungathletin wird seit 2017 von ASICS unterstützt. Hier erzählt er, warum im Tennis das Training neben dem Platz so wichtig ist:

„Wenn wir von Training im Tennis sprechen, denken die meisten an Tennislektionen mit dem Schläger auf dem Tennisplatz. Dabei sind gerade die Trainingseinheiten abseits des Platzes wichtig, um einem Spieler komplett zu machen. Ich mache mit meinen Spielern viele verschiedene „Off Court Sessions“. Wir trainieren anhand eines personalisierten Programms mit 30 Übungen, die wir ungefähr alle 90 Tage ändern. Die 30 Übungen sind in drei Arten von Übungen unterteilt: Geschwindigkeit, Koordination und Aerobic.

Wenn meine Spieler an einem Turnieren teilnehmen, wählen wir je nach Situation die passenden Übungen. Dies kann sein um sich aufzuwärmen oder sich um nach dem Match langsam herunterzufahren oder als Routinetraining an spielfreien Tagen. Zudem versuche ich, meine Spieler Marathon oder Halbmarathon laufen zu lassen, sofern es der Kalender es zulässt. Dabei ist das Ziel den Marathon zu beenden, ohne eine bestimmte Zeit anzupeilen. Wir haben nicht die Zeit um gezielt auf einen Marathon zu trainieren, aber jeder Tennisspieler sollte 21km laufen können. Neben der Distanz ist ein Hauptgrund für einen Marathon, dass die Spieler Sport treiben ohne sich zu messen. Das ist beim Tennis meist schwierig, oft fehlt ihnen hier die Distanz zu den eigenen Erwartungen und ihrem Erfolg.

Meine Spieler machen auch Asiatische Kampfkunst (Nippon Kempo). Wir trainieren dies zwei Mal pro Woche, soweit es die Wettkampfplanung zulässt. Das fördert die Beziehung zwischen Körper und Geist und verhilft ihnen zu mehr Gleichgewicht. Diese Trainings werden im aeroben Bereich durchgeführt.

Tennis ist ein kompletter und anspruchsvoller Sport und braucht mehr als nur Tennis-Session auf dem Platz. Um über seine Grenzen hinauszuwachsen ist es notwendig, neben der Hauptsportart auch weitere interessante „Off Court“-Einheiten zu absolvieren. Dies kann Yoga für den Atem, Pilates für mehr Beweglichkeit, Zumba um die Hüfte zu lockern oder Spinning für mehr Ausdauer sein. Dies bringt Spieler nicht nur körperlich sondern auch persönlich weiter. Ich empfehle, mehr „Tennis Off Court“-Programme rund um die Tennis-Session hinzuzufügen und das Training so abwechslungsreicher zu gestalten. Wenn ein Spieler über 25 Jahre alt ist, spielt er oft zwischen 15 und 20 Jahre Tennis. Da werden Tenniseinheiten alleine oft zu eintönig und fordern den Sportler zu wenig vielseitig.

Bei Junioren können die Einheiten neben dem Platz rund 20% des Trainings ausmachen, je älter und erfahrener der Spieler wird, kann der „Off Court“-Anteil auf 50-60% gesteigert werden. Fast alle Top-Spieler machen in ihrer Freizeit noch andere Sportarten wie Golf, Schwimmen oder ähnliches.“

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